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Goldenbow, Blick vom ehem. Rohdeschen Gehöft (Hufe IV), rechts hinter
dem Aufnahmestandort, auf die Häuslerei Nr.8 mit Mühle (heute Lindenstr.29),
das zweite Gebäude am
rechten Bildrand ist das ehemalige Wohnhaus des Bauern Willi Pagenkopf auf
dem früheren Schwartsche Gehöft (Hufe VI) |
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C H R O N I K - - - |
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Allgemeiner Teil |
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12./13. Jhd. |
Entstehung der ersten Namen im
Westfälischen |
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13./14. Jhd. |
Verbreitung des Namens im Norden
Deutschlands im Zuge der Ostkolonisation |
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um 1300 |
Gründung der Siedlung PAGENKOPF (heute
Bagna) in Pommern, 40 km nordöstlich von Stettin im Massower Land |
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1383 |
erste urkundliche Erwähnung des
Familiennamens (Hinrik PAGHENKOP) in Göttingen |
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1457 |
Erwähnung von Johannes PAGENKOPF aus
Soldin im Matrikelverzeichnis der Universität Greifswald |
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um
1600 |
Erste familienkundlich verwertbare
Erwähnung von Peter PAGENKOPF als Rektor der Stadtschule in Bergen (Quelle:
Beiträge zur Geschichte der Stadt Bergen auf Rügen, A.Haas, 1893). Der von Kristina Niedermüller erstellte
Stammbaum nennt Nachfahren in den Orten Wolgast, Grimmen (Peter P.), Berlin,
Stralsund und Waren, die auch in anderen Quellen enthalten sind und in denen
teilweise noch heute PAGENKOPF’s leben. Die Tochter Peter P. aus Bergen,
Ilsabe, wird auch im Stammbaum der Familie Otto v. Lilienthals (Quelle:
Anklamer Heimatkalender 1936), erwähnt. Ein weiterer Stambaum existiert zu
Jochen PAGENKOPF, Pastor in Bobbin auf Rügen. Dessen Vater, Christian, lebte
von 1580 bis 1653 in Treptow an der Rega. Auch für den oben genannten Peter
wird angegeben, dass er vermutlich aus Hinterpommern stammt. Dies kann als
Hinweis auf die ältesten mir bekannten Namensnennungen im Zusammenhang mit
der Siedlung Pagenkopf gewertet werden. |
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16./17. Jhd. |
Weitere Nennungen in Pommern (Treptow
an der Rega, Wachholzhagen, Belgard, Karvin, Woldenberg) und in Mecklenburg
(Schönberg) und im Hannoverschen (Otterndorf) |
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1675 |
Quelle: Carl Gesterding, Beiträge zur
Geschichte der Stadt Greifswald, 1892 |
Stiftung des „Pagenkopschen
Stipendiums“ durch den Magister und Archidiakon Peter PAGENKOP aus Wolgast |
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1748 |
Quelle: Wikimedia Commons, Autor Darkone |
Der Stralsunder Kaufmann Johann
Christoph PAGENKOPF übernimmt den Neubau des Commandantenhauses in Stralsund |
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1850 - 1890 |
Auswanderung von Pommern nach
Nordamerika, Höhepunkte 1883 und 1887 Zahlreiche Nachkommen der Auswanderer
findet man heute bei facebook. |
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1922 |
Louise E.W.PAGENKOPF stirbt in Berlin
als zu ihrer Zeit zumindest in Künstlerkreisen bekannte Landschafts- und
Blumenmalerin. Ihre Biografie findet Eingang in verschiedene nationalen
Kunstlexika. Grundlage für diese Anerkennung war wohl insbesondere ihr
leichter Stil des Landschaftsaquarells. Das 1927 im Mecklenburger
Heimatkalender im Zusammenhang mit einem Gedicht ihres Lehrers Walter
Leistkow veröffentlichte Aquarell „April“ wird folgendermaßen beschrieben:
„Als zarte Landschaftsstimmung aus den ersten Tagen des April …, die ganze
Leichtigkeit des Originals weht uns entgegen.“ Der Verfasser der Bildbeschreibung wird
zwar nicht genannt, wird aber wohl Oskar Gehrig gewesen sein, ein enger
Mitarbeiter von Johannes Gillhoff, dem Herausgeber des Heimatkalenders.
Gehrig war zu der Zeit Kunstwissenschaftler an der Uni Rostock und
Vorsitzender des Rostocker Kunstvereins. Seine Frau Emmy, geborene Mendes,
war eine Nichte von Louise P. Gehrig wirkte an dem damaligen Kunstlexikon des
Seemann-Verlages mit und hat deshalb wohl auch dafür gesorgt, dass Louise P.
heute noch als Künstlerin aus Mecklenburg in „Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern“
genannt wird. Seit dem 12.06.2008 besitze ich ein
kleines unsigniertes Ölgemälde von Louise Pagenkopf aus dem Nachlass von Brigitte Hagemann, einem Patenkind von
E. Gehrig (der Nachlassverwalterin Doris
Konrad danke ich für ihr freundliches Angebot). Die neue Auflage von G.Grewolls,
Edition Temmen, enthält folgenden Text zu Louise P. (Vorabversion): Pagenkopf, Louise Quellen:
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1972, 1973 |
Ulf PAGENKOPF aus Stralsund/Rostock
wird mit seinem Crewmitglied Hüttner in Thun/Schweiz Europameister und in Weymouth/England
Weltmeister im Segeln in der Klasse Flying Dutchman. |
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Familienchronik (einschließlich einer Auswahl von Eingeheirateten
und Nebenzweigen) |
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1513, 1521, 1525, 1526 |
Markwardt HEINEMANN (ältester
bekannter Vorfahr von Wally, Mutter d.Verf.) vermutlich im Kaiserbederegister als
Steuern zahlender „Burvaght zu Havighost“ (Bauernvogt in Havekost b.
Schwarzenbeck) genannt |
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1683 |
ältester Eintrag im Kirchenbuch Crivitz
zur Heirat von Jochim SCHRÖDER (Vorfahr von Maria, Urgroßmutter d.Verf.) |
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1683 |
ältester Eintrag im Kirchenbuch Prestin
zur Heirat von Jacob TROST (Vorfahr von Herta, Großmutter
d.Verf.) |
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1735 |
Ältester Eintrag im Kirchenbuch von
Kummerow bei Malchin zur Heirat von Hans Arend PAGENKOPP. Ein möglicher Vorfahre unseres derzeit
ältesten bekannten Ahnen der Familie Pagenkopf könnte der im allgemeinen Teil
genannte, vermutlich Anfang des 18. Jhd. in Grimmen verstorbene Peter sein. (das Kirchenbuch beginnt 1714, ältere
Kirchenbücher gingen nach Auskunft der Pastorin 1945 infolge der
Einquartierung sowjetischer Soldaten verloren) |
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1718
– 1790 |
Der Großvater von
Heinrich J.L. Pagenkopf (sh. 1810 und später) war der Müller Carl Adolph
Hagemeister, Pächter der Gleviner Wassermühle von 1784-1787. Die Mühle befand
sich an der heutigen Plauer Straße 8 in Güstrow vor dem Gleviner Tor und in
unmittelbarer Nähe des Schlossgartens. Die Müllerfamilie kann derzeit über
drei Generationen zurück verfolgt
werden. Die Eltern von C.A.Hagemeister waren wohl Jacob Carl und Hanna,
geborene Wiese. Sie hatten die Gleviner Mühle von 1761 bis 1773 gepachtet,
danach folgte von 1773 – 1777 Johann E.F. Hagemeister, vermutlich ebenfalls
ein Sohn der Familie. Der Vater von Jacob Carl war (vermutlich) Isaac
Hagemeister, der erstmals 1718 in Goldenbaum/ Kirchspiel Grünow bei
Neustrelitz, erwähnt wird und dort 1728 eine Holländermühle erbaute http://www.gruenow-mecklenburg.de/geschichtliches/articles/gruenow-mecklenburg.html.
1738 heirateten Jacob
Carl Hagemeister und Hanna Wiese, die ebenfalls aus einer Müllerfamilie auf
der Mühle „Findenwirundhier“ in Kaliß bei Dömitz stammte . Carl Adolf heiratete
1790 in Malchin Sophia Margarethe Straus, deren Vater Heinrich Conrad auch
ein Müller war. 1810 wird Carl Adolf
H. im Eheschließungseintrag von Heinrich J.L. Pagenkopf mit Catharina
F.E.Hagemeister in Wesenberg als Müller in Rothenmoor (vermutlich am
Malchiner See) genannt. Damals war es üblich,
dass in Müllerfamilien untereinander geheiratet wurde, meistens sogar
getrennt nach Wind- und Wassermüllern. Im Gegensatz zu den meist über viele
Generationen ortsansässigen Bauern und Tagelöhnern zählten die Müller zu den
sogenannten unsteten Berufen, d.h. sie zogen dorthin, wo sie eine Mühle
pachten konnten, die früher nur im Besitz des Landesherren, später auch von
Herzögen, Ritterschaften, Klöstern und Städten waren. Deshalb ist die Ahnenforschung
hier schwierig. http://www.wilhelm-mastaler.de/WM-04-MB.htm#L2j |
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um 1800 |
Jochim Ch. und Johann E.L., ältester
und jüngster Sohn des Pachtbauern Caspar Ch.PAGENKOPF verlassen Kummerow. |
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1810 - 1819 |
Heinrich J.L. (erster Goldenbower
Pagenkopf) wird 1812 in Wesenberg geboren. Sein Vater Jochim Ch. Ist hier
seit mindestens 1810 (Geburt der älteren Schwester Sophia) Wirtschafter auf
dem Bauhof, vermutlich dem Wirtschaftshof der Burg Wesenberg. Im gleichen
Jahr verlässt er Wesenberg und zieht mit seiner Familie nach Levenstorff.
Dort wird er in der Volkszählung 1819 als Schulze genannt. Über den weiteren
Verbleib ist nichts bekannt.
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1817 |
Johann E.L. leistet in Fürstenberg den
Bürgereid. Er wird Besitzer des Gasthofes „Zum Goldenen Löwen“, der später
durch die Heirat seiner Tochter Wilhelmine S.Ch. mit dem Kaufmann und
Chirurgen J.G.Ehrenreich Tiburtius in den Besitz der Familie Tiburtius
übergeht. Hierzu enthält das Buch der Familie Tiburtius Folgendes:
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Wie lebten unsere Vorfahren in dieser
Zeit? Beschrieben werden die Lebensumstände
von Fritz Reuter, John Brinckman und anderen Mundartdichtern. Außerdem
existieren umfangreiche Aufzeichnungen im „Zettelkastenarchiv“ von Richard
Wossidlo. Der mecklenburger Landvermesser und Maler Carl Malchin hielt in
seinen Skizzen und Gemälden zahlreiche Dorfansichten vor dem Aufkommen der
Fotografie fest. Die oberen Bilder zeigen einige Gemälde aus Privatbesitz. Er
malte auch in Ruthenbeck und Umgebung, vermutlich in der Niederung des Mühlenbaches.
Hiervon sind Skizzen im Landesmuseum Schwerin aufbewahrt (untere Reihe) |
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1851 |
Der Müllergeselle Heinrich J.L. wird
Interimswirth auf dem Bauernhof der Familie Rohde, dem Gehöft Nr.4. Bauer
Ch.Rohde verstarb im Dezember 1850 mit 38 Jahren an den Folgen einer schweren
Verletzung. Diese wurde ihm, so wurde mündlich überliefert, im Wald bei
Domsühl bei einem Überfall zugefügt. Heinrich J.L. heiratete bereits im Juni
1851 die Witwe Ch.Rohdes, Dorothea Christina, geb. Krull. Hierzu liegen im
Landesarchiv Schwerin mehrere Dokumente und Briefe vor. Zu der 2. Ehe einer verwitweten
Bauernfrau ist der Website der Familie Stecker folgendes zu entnehmen: Die Höfe
waren kein Eigentum, sondern der Bauer war nur ein sogenannter Zeitpächter.
War beim Tod des Vaters der älteste Sohn noch sehr jung (unter 24 Jahre), heiratete
die Witwe in der Regel sofort wieder und der 2. Ehemann und Stiefvater wurde
als Interimswirt eingesetzt. Meist war es der Großknecht. Das Alter spielte
keine Rolle. Es kam der Familie darauf an, den Hof zu erhalten. Dem Herzog
war wichtig, dass die Wirtschaft weiter lief und keine Steuerverluste
auftraten. Das tote und lebende Inventar sowie die Schulden wurden
aufgelistet, bei der Hofübernahme durch den rechtmäßigen Erben wurden dann
die Anteile für die Geschwister, gegebenenfalls für die Altenteiler oder den
Interimswirt und dessen leibliche Erben, falls die leibliche Mutter gestorben
war und der Stiefvater wieder geheiratet hatte, festgelegt. Warum Heinrich J.L. nach Goldenbow
kam, ist jedoch nicht überliefert. Vermutlich war er als Geselle bei dem 1823
bis 1841 in Parchim genannten Müller Brasch tätig oder er folgte der in
Wessin ansässigen Henriette Pagenkopf, Köchin der Herren in Wessin. Diese
Vermutungen stützten sich auf die eingetragenen Taufpaten von Heinrich Ch.,
geb. 1857 – Henriette und die Müllerstochter W.Brasch. Die Art der
verwandtschaftlichen Beziehung zu Henriette konnte jedoch nicht festgestellt
werden. In den Kirchenbüchern Wessins existieren keine Eintragungen zu Henriette.
Aber die späteren Beziehungen der Familie Pagenkopf zu den Nachbarorten
Barnin und Radepohl deuten auf verwandtschaftliche Beziehungen zu diesen
Orten hin. |
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1867 - 1869 |
Die Rohdesche Bauernwirtschaft wird
entsprechend der vorgeschriebenen Erbfolge durch den erwachsenen Sohn
Christoph Rohde weitergeführt. Heinrich beginnt mit Mitte Fünfzig gemeinsam
mit Dorothea Christina noch den Aufbau einer selbständigen Existenz. In der
Volkszählung 1867, er wohnt noch auf dem Rohdeschen Gehöft, werden außer ihm und
Christina folgende zum Haushalt gehörende Personen genannt: -
Christian, Sohn -
Dorothea, Tochter -
Marie Rohde, (Stief-)Tochter -
Sophie Rohde, (Stief-)Tochter -
Sophie Pagenkop, Schwester -
Theodor Rohde, Enkel Er errichtet auf dem Grundstück des
gegenüberliegenden Hebammenkatens die Häuslerei Nr.8. ein neues Wohnhaus und
erwirbt auf der dahinter liegenden Anhöhe vom Bauern Viehstädt Land für den
Bau einer Windmühle. Dieses ist mit gewerblichen Streitigkeiten mit dem
Friedrichsruher Wassermüller Peters und Grundstücksstreitigkeiten zu dem
früher hier verlaufenden Weg nach Neu-Goldenbow (heute Neu-Ruthenbeck)
verbunden, die noch im Landesarchiv Schwerin aktenkundig sind. Die
umfangreichen Arbeiten wurden mit Anleihen auf das Rohdesche Grundstück
finanziert (sh. auch Orts- und Mühlengeschichte). Der Grundbrief zur Häuslerei
befindet sich noch in Familienbesitz. Mit dem Bau der Mühle und der
selbständigen Tätigkeit als Müller erfüllte sich Heinrich wohl auch einen
Lebenstraum, der seine Wurzeln in der Müllertradition der Hagemeisters hatte.
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um 1875 |
Christian
J.Th. ist beim Militär in Schwerin als Dragoner. Die Militärzeit,
insbesondere auch als Dragoner, verschaffte einem damals Reputation und Anerkennung
in der dörflichen Gemeinschaft. Es war fast hundert Jahre später noch
mündlich überliefert, „dat hei woll ´n feschen Dragoner wier“. Zu dieser Zeit
entstand das wahrscheinlich erste Familienbild. In das handcolorierte Foto,
das ihn in der ab 1871 in Mecklenburg eingeführten preussischen Uniform
zeigt, ist auf den Schulterstücken sogar die in feinster Schrift
eingezeichnete Regimentsnummer 17 erkennbar. Er diente also im 1.Dragoner-Regiment Nr.17 der 17.Großherzoglich-Mecklenburgischen
Kavallerie-Brigade. Zugang zu dieser
damals wohl elitären Truppe hat er möglicherweise über seinen späteren
Schwiegervater F.A. Schröder erhalten. In dieser Familie, deren Männer über
mehrere Generationen das Schulzenamt in Barnin innehatten, haben diese vorher
zum größten Teil auch im Schweriner Dragoner-Regiment gedient. Dies war zu
damaliger Zeit offenbar von erheblicher Bedeutung, so dass es im
Heiratseintrag des Kirchenbuchs vermerkt wurde. |
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1892 |
Christian J.Th. stirbt bereits im
Alter von 43 Jahren. Die Wirtschaft und der kinderreiche Haushalt werden
durch seine offenbar sehr energische Frau Maria weitergeführt. Das
Zwillingsgeschwister Erna und Wilhelm sind gerade mal 4 Jahre alt. Ende des
Jahrzehnts wird der älteste Sohn Heinrich zunehmend das Mühlengeschäft
übernommen haben |
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1900 |
Aus der Fürstenberger
Linie werden im Berliner
Adressbuchverzeichnis die Malerin Louise, ihre Mutter Auguste, geb. Rogge,
und ihr Bruder Ernst unter der Anschrift Perleberger Straße 39 in
Berlin-Moabit geführt. Für Ernst ist der Beruf Aufseher eingetragen,
wahrscheinlich war er Gefängnisaufseher in dem in unmittelbarer Nähe
befindlichen Gefängnis Moabit. Ob es in Berlin oder Umgebung
Nachkommen von Ernst gibt, ist derzeit noch nicht bekannt. In den folgenden
Jahren ist er nicht mehr in einer gemeinsamen Wohnung mit seinen Angehörigen
verzeichnet. Sollten
hierzu weiterführenden Hinweise bekannt sein, bitte ich um eine Mail an chpagenkopf@web.de |
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1900 bis etwa 1920 |
Dieses Foto von ca. 1910 zeigt den
damals etwa 30-jährigen Heinrich bereits als Hausherren, der selbstbewusst
vor seinem Anwesen mit der ersten Mühle, einem sogenannten Erdholländer, steht.
Aus dem Fenster links schaut vermutlich seine Mutter Maria. Vor dem anderen Fenster
steht ein Müllergeselle. Ganz vorne steht ein sogenannter Pungenwagen, der
zum Ausfahren der großen Mehlsäcke mit einem Gewicht von 2 Zentnern (100kg)
diente. Ob es sich um den eigenen Wagen mit einem angestellten Kutscher oder
um den Wagen des ebenfalls im Dorf ansässigen Fuhrgeschäfts Kraack handelt,
ist nicht mehr bekannt. Den Anbau für die Bäckerei gibt es noch nicht, sie
wurde erst später eingerichtet. Anfangs hat Maria Brot als Nebenerwerb im
häuslichen Herd gebacken. Die im 20. Jhd. zu riesigen Bäumen herangewachsenen
Linden sind noch klein. Sie wurden vermutlich im Rahmen der Dorfverschönerung
durch den Bürgermeister Steusloff Ende des 19.Jhd. gemeinsam mit den anderen
Dorflinden gepflanzt. 1914 heiratet Heinrich unsere Großmutter Herta Trost
aus Neu-Ruthenbeck. Die Kinder Wilhelm und Hanna werden in den 1915 und 1916
geboren. Heinrichs jüngerer Bruder Wilhelm heiratete
Elli Schwarz und übernahm den Bauernhof von Schwarz. Die Töchter Clara und
Ida heirateten in Goldenbow den Dorflehrer Willi Heiden und den Häusler
Bernhard Schwaß. Auch die anderen Töchter, insbesondere aber Else, die
Ordensschwester in Warin war, blieben Goldenbow weiterhin eng verbunden. Nur
Anna zog oder verschlug es in die weite Welt nach Korea, so dass ich sie
nicht mehr kennengelernt habe. Die Schwester von Herta, Elli, heiratete den
Bauern Christoph Rohde. Später übernahm Christoph Rohde einen Hof in Kladrum
Ausbau. Die Bauernstelle in Goldenbow wurde durch die Heirat seiner Schwester
Else Rohde von Mulsows weitergeführt. So war die Familie neben ihrer
geschäftlichen Tätigkeit auch durch verwandtschaftliche Beziehungen auf
Engste mit der Goldenbower Dorfgemeinschaft verbunden. |
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Wird fortgesetzt |
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2019 |
Am 2.Juni 2019 wurde der Kasseler
Regierungspräsident Walter Lübcke durch einen Rechtsextremisten
ermordet. Das Verbrechen fand deutschlandweit in der Politik und den Medien große
Aufmerksamkeit https://de.wikipedia.org/wiki/Mordfall_Walter_Lübcke
. Das in den Medien veröffentlichte Foto
erinnerte mich sofort an ‚unsere Lübckes‘. Meine Großmutter Magda Heymann war
eine geborene Lübcke und ihre Schwester Agnes, verh. Winter, hatte in
Goldenbow ein Lebensmittelgeschäft und eine Gasstätte. Das Foto erinnerte mich
wohl besonders an diese kinderlose Tante, zu der ich in der Kindheit und
Jugend auch sehr engen familiären Kontakt hatte. Einige Tage später bestätigte mir eine
Schwester meiner Mutter die Verwandtschaft. Walter Lübcke war ein Neffe
meiner Großmutter, der Kontakt zu den Familien Lübcke außerhalb von
Schleswig-Holstein war jedoch schon lange verloren gegangen. Einige Monate
später meldete sich bei mir Wolfgang Lübcke, der älteste Bruder von Walter.
Er forschte im Internet nach der Familiengeschichte und war über https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Goldenbow
auf mich gestoßen. In den folgenden Wochen ergab sich eine intensive
Zusammenarbeit zu seiner Chronik, die er für die Familie Lübcke aus
Sarnekow zur Erinnerung an den Tod seines Bruders Walter für die Familie
erstellte. Ein Auszug aus der Chronik ist hier veröffentlicht http://www.pagenkopf-ahnen.de/chronik/Luebcke_Sarnekow.pdf |
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